Montag, 24. Mai 2010

Wandertag

Wir scheuen wie immer keinerlei Mühen und Strapazen um diesen Blog mit guten Geschichten zu füllen. Damit ich mal vor die Tür komme und es wieder was zu berichten gibt, habe ich mich beim Canberra Bushwalking Club angemeldet und am vergangenen Wochenende war ich schon auf Tour.
Stefan, Hund & Katzen habe ich zu Hause gelassen und bin mit meiner Kollegin aus der Botschaft und 15 echten Aussies ;-) am Freitag Abend nach New South Wales an die australische Südküste gefahren. Unsere Fahrt bis Durras hat genau 2,5 Stunden gedauert und begann dummerweise mit Dauerregen und ziemlich dichtem Nebel. Etwas missmutig haben wir dann in Depot Beach
unseren Bungalow bezogen. Diese Bungalows oder Cabins sind mit einem Wohnbereich, einer voll ausgestatteten Küche und Schlafplätzen für bis zu 5 Personen ideal für ein solches Wochenende geeignet.
Der nächste Morgen startete dann aber traumhaft, ich konnte mal einen Blick auf die Behausung werfen:


Die Kangaroos hatten sich schon handzahm und flauschig vor der Tür positioniert und haben genau so grimmig aus der Wäsche geschaut wie ich Morgens 7.30 Uhr vor dem ersten Kaffee:

Gegen 8 Uhr ging die Samstagstour auch schon los. Die Gruppe wurde von einem erfahrenen Bushwalker geführt und es gab erste Instruktionen wie wir uns zu verhalten haben, z.B. wenn wir den Anschluss an die Gruppe verlieren usw. Von Depot Beach aus sind wir dann mit den Autos 1,5 Stunden zum Mount Bushwalker gefahren. Die Wanderung begann erst mal für kurze Zeit auf den, auch für Otto-Normal-Verbraucher, zugänglichen Wegen. Das Tempo war ganz schön beachtlich, also für mehr oder weniger Ungeübte ist das ganz schön zügig. Nach kurzer Zeit haben wir die offiziellen Wege verlassen und sind dann "off track" gelaufen. Man orientiert sich dann anhand von Karte, Kompass und Navigationsgeräten. Es gibt aber auch von früheren Touren kleine unauffällige Markierungen, so wie diese da:

Diese kleinen Steinhaufen heißen, cairn und sind (wie in diesem Falle) genauso in einen Kreuzungsbereich von 3 Wegen gelegt, dass man von links kommend erkennt, man muss einfach rechts weiterlaufen. Hm, ich schätze, dass ist wie immer alles nur eine Frage der Übung, obwohl es ziemlich logisch erscheint.
Zum ersten Mal habe ich begriffen, dass es verdammt schnell gehen kann im australischen Busch ernsthaft verloren zu gehen und ohne entsprechendes Kartenmaterial, bzw. wenn man wirklich unerfahren ist, hat man fast keine Chance da wieder rauszufinden. Wir haben uns wirklich stundenlang durch richtig dichtes Buschwerk gekämpft, das ca. 2m hoch ist und man kann zum Teil keinen halben Meter weit sehen.
Während dieser 12km Tour, für die wir ca. 5 Stunden gebraucht haben, sind wir immer wieder auf Plateaus gekommen, von denen aus wir einen wunderbaren Ausblick hatten. Dies war zum Beispiel das Little Forest Plateau mit Blick auf die
Budawangs und Pigeon House.



Ich hatte einen anstrengenden Tag, bin über Felsspalten gesprungen den Berg hoch und wieder runter geklettert und war ganz schön kaputt, aber der Tag war toll und ich hatte seit langem mal wieder das Gefühl, etwas getan zu haben.
Falls mich mal irgendwann jemand fragt, an welchem Platz ich meine schönste Mittagspause verbracht habe, dann war das dieser hier an den Ngaityung Falls:



Morgen gibt es Teil 2 der Geschichte.

1 Kommentar:

Holger hat gesagt…

Toll !!