Freitag, 28. August 2009

Erdbeben

...und wir haben es verschlafen...
Tja, einen Ausschlag von 2,5 auf der Richterskala und die Leute die zu diesem Zeitpunkt wach waren und sich gerade noch ein Bier in der Küche geholt haben, hätten es wohl gemerkt. Das ganze fand heute Morgen um 2.15 Uhr statt und kommt wohl so ca. 1x im Jahr vor.
Man weiß ja nie was noch kommt und so haben wir uns heute im Rahmen unseres Projektes "Wir testen uns durch alle australische Biersorten" beim Getränkehändler unseres Vertrauens mal mit einigen Kisten neuen Testmaterials eingedeckt. Allerdings sollten die Ausschläge auf der Richterskala auch nicht ganz so hoch sein, dann schüttelt es den Gerstensaft zu sehr durch.

Dienstag, 25. August 2009

Dies und Jenes

Wir haben einen Terminkalender angelegt, damit wir nix verschusseln, was die Besuche aus Deutschland anbelangt.
Nicht nur unsere Eltern kommen, nein mittlerweile hat sich für den November und nächstes Jahr März Besuch aus München angekündigt.
Hey, wir freuen uns riesig auf alle !!! Wir arbeiten an den Besucherprogrammen, der Grill wird geputzt, das Bier kalt gestellt und wir werden eine schöne Zeit haben.

Es gab gestern noch eine 2. Spinne im Haus, kleiner als die in der Garage. Auch dieses Tier wurde auf dem Nachbargrundstück im Schutze der Dunkelheit ausgesetzt ;-).

Wir haben hier nun schon unseren zweiten heftigen Sturm miterlebt. Wieder mitten in der Nacht und unheimlich laut, das Haus hat in seinem Gebälk geknackt und irgendwie habe ich damit gerechnet, die Ziegeln morgens im Vorgarten zu finden. Das komische ist, während der Stürme ist es jeweils sehr sehr warm geworden so um ca. 15 Grad (innerhalb von 1-2 Stunden), ist der Sturm dann durch ist es so wie heute am Tage sehr windig und mit ca. 8 Grad eher kühl. Naja, heute morgen mußte ich dann einen halben Baum auf dem Weg zur Arbeit umschiffen und einige Straßen waren wegen umgestürzter Bäume nicht passierbar.

Montag, 24. August 2009

Ein tierischer Tag

Der Tag startete heute mit einem total putzigen Baby-Possum, was seine Mutter verloren hatte und auf unserem Gelände umher irrte. Für seine Größe (eine handvoll Possum) hatte es ganz gewaltige Zähne, schon mächtige Krallen und hat geschrieen wie am Spieß. Bevor es auf dem Vordach ausgesetzt wurde (die Mutter hat es dann auch wieder zu sich genommen), habe ich es mal kurz angefasst, das war sooooooooo weich und kuschelig !
Als ich dann nach Hause kam, wurde mir ohne Umschweife mitgeteilt, dass wir eine Spinne in der Garage haben. Das geht ja noch, hauptsache nicht in der Wohnung. Wir haben das Tier fotografiert, ich habe meinen Fuß daneben gestellt
(wenn der Chip entwickelt ist, gibt es auch ein Bild) und ich habe es SELBST mit dem Spidercatcher eingefangen und an der Grundstücksgrenze zum Nachbarn in der Hecke ausgesetzt. Unser "Spinnen Australiens" Buch ist abgängig, aber das Internet hat uns bei der Bestimmung geholfen-es war eine Huntsmanspider im Babyformat.










PS: Das Bild mit Fuß ist leider nichts geworden, aber wir haben wenigstens einen Größenvergleich mit drin.
Auch das Bestimmungsbuch ist wieder aufgetaucht, es war neben den Australien-Reiseführern; da weiß man gleich was einen erwartet ;-)

Montag, 17. August 2009

Ein kulturell wertvoller Sonntag

Das Fernsehprogramm hier ist sooooooooooooooo übel. Fünf Kanäle und an manchem Tag aber auch wirklich nix, was man sich ansehen könnte. Wir haben uns umorientiert. Man liest einfach mal wieder öfters oder hängt noch länger im Internet rum ;-).
Naja, es gibt da in ganz Australien diese Läden "Australian Geographic Store". Dieser Laden ist irgendwann noch mal unser finanzieller Ruin. Da gibt es nette mehr oder weniger nützliche Dinge zu kaufen. Im Laden fällt einem auf, daß man dieses oder jenes Teil (Wetterstationen, Regenmesser, Bücher etc.) zwar noch nie in seinem Leben vermisst hat, aber plötzlich ohne nicht mehr leben kann und schwups ist man schon 100 Dollar ärmer. Genau in diesem Laden gibt es sehr schöne Spielchen und da haben wir gestern erneut zugeschlagen, um einen fernsehfreien Spieleabend zu gestalten, hm und das ist gar nicht mal so schlecht.
Vorher, am Nachmittag haben wir richtige Kultur gehabt. In der National Portrait Gallery läuft gerade eine Sonderausstellung von "Vanity Fair Portraits", die besten Fotografien zwischen 1913 und 2008. Einige Fotografen und deren Bilder kannte ich schon aber es waren viele Sachen auch absolut neu und beeindruckend. Das war für uns beide die ultimative Inspiration endlich mal wieder selbst zu fotografieren. Wenn man das aus einer Ausstellung mitnimmt, dann haben die Aussteller was richtig gemacht.

Sonntag, 16. August 2009

Wir waren mal kurz in Indonesien

Indonesien feierte gestern seinen 64. Unabhängigkeitstag. Auf dem Gelände der indonesischen Botschaft fand deshalb das "Festival Indonesia" statt und wie konnte es anders sein, wir waren auch dabei ;-). Das Botschaftsgelände ist wirklich sehr schön angelegt, eher so im balinesischen Stil und wir waren noch nicht richtig dort, da roch man auch schon den Duft der Nelkenzigaretten, lecker ! Ich finde der Duft dieser Zigarette ist untrennbar mit Indonesien verbunden. Natürlich gab es jede Menge Essen, wir hatten erst jeder ein vorzüglich schmeckendes Beef Rendang und weil wir es nicht lassen konnten, haben wir uns noch eine Portion Krupuk und Satè-Spießchen geteilt.
Wir haben uns in der Botschaft mit Jeannine und Andreas (unsere aufmerksamen Blogleser wissen, das sind die beiden, die uns netterweise damals am 5.April in Sydney vom Flughafen abgeholt haben) getroffen und den Nachmittag bei 17 Grad und strahlend blauem Himmel (es ist immer noch Winter), in Indonesien verbracht. Jeannine und Andreas sind dann im Anschluß noch mit zu uns gekommen, auf einen Kaffee und unser Häuschen anschauen.
Am Abend haben Stefan und ich dann "Squatter" gespielt. Das ist die australische Antwort auf Monopoli.
Ich erklär das mal kurz. Jeder Spieler hat eine Schaffarm und man startet das Spiel mit einer Hand voll Schafe und ein paar Dollar. Man führt dann seine Schafe durch Trockenheit, Buschfeuer und z.B. Wurmplagen. Je nachdem was einem so trifft, muß man seine Schafe z.B. zwangsweise verkaufen oder muß für jedes Schaf eine Gebühr zahlen, weil Impftag ist. Das Finanzamt schlägt auch gern mal zu und man muß für jedes Viech Einkommenssteuer zahlen, bekommt aber auch in jeder Runde einen Batzen Dollar weil man regelmäßig Wolle verkauft. Von diesem Geld kauft man dann wieder Tiere und neues Land dazu. Wer am Schluß (und das kann gern mal 3 Stunden dauern) eine bestimmte Anzahl Schafe hat und diese müssen aber auch einer bewässerten Weidefläche stehen, der hat gewonnen. Gestern ging es unentschieden aus.

Freitag, 14. August 2009

Mein lieber Schwan !

Heute morgen um 7.30 Uhr waren wir zu früher Stunde schon echt begeistert.
Unser Golf sieht zwar rein äußerlich fast wie neu aus, hat aber trotz allem schon 143.000km auf der Uhr, da kann mal das eine oder andere Teil kaputt gehen. Wir befinden uns trotz Gebrauchtwagen ja noch in der 3monatigen Händlergarantie und da dachten wir, da lassen wir mal vor Ablauf der Frist alles reparieren.
Die Kupplung hat mir vom ersten Tag an nicht so richtig gefallen, total schwammig und das Pedal hatte einen extrem langen Weg. Um so erfreuter war ich, als ich mich eines Morgens in das Auto setzte und das Kupplungspedal, naja, irgendwie steckengeblieben war, trotzdem aber noch kuppelte. Das Ganze ging straff und zügig über die Bühne und ich muß schon sagen, mir gefiel das sehr gut, weil ich echt viel sportlicher von den Kreuzungen wegkam, das hat Spaß gemacht ;-) !
Stefan war auch begeistert, aber wir waren uns sicher, das ist nicht normal und Stefan hat das Pedal wieder, unter anlupfen mit dem Fuß, in die Ausgangsposition zurückgeholt. Somit war alles wie vorher.
Beim Autohändler unseres Vertrauens hatten wir heute um 7.30 Uhr einen Termin. Wir wurden dort von den Werkstattjungs bereits mit einer Liste in der Hand begrüßt, dort war der Fall bereits aktenkundig. Ich liebe es, wenn man nicht 5 Mitarbeitern alles 3x erklären muß. Den Jungs haben wir den Autoschlüssel in die Hand gedrückt und die haben das Gefährt dann gleich bereitwillig von der Straße geholt. Mittlerweile standen wir in der Serviceannahme um den "paperwork" (ich glaube das wird unser Wort des Jahres) zu machen. Auch dort alle super durchorganisiert, vorbereitete Listen in denen alles schon notiert war und man nicht noch mal seine Story von vorn erzählen muß. Da waren wir echt begeistert.
Ich weiß ja, die Männer kennen sich mit sowas immer aus, aber seit heute wissen wir auch wie dieses Lederding auf englisch heißt, was um den Schalthebel der Gangschaltung ist (das wurde auch für Gratis getauscht) und wir wurden in der Landessprache aufgeschlaut, bezüglich dessen wie die Plastikzierleiste heißt, die sich an die Stoßstange außen befindet, die löste sich auch immer von allein ab. Das ist schon schwierig, da tue ich mich schwer das in meiner Muttersprache zu beschreiben.
Man hat trotz aller Organisation, die beiden einfachen Sachen heute "gefixt" dafür ist mit der Kupplung noch nicht aller Tage Abend, die Zeit hat heute nicht gereicht. Man braucht das Auto für noch mal 2 Tage um das komplette Getriebe auseinanderzunehmen und dann die Kupplung zu reparieren. So ist das Leben, ich habe dann noch 2x betont, daß ich gern die sportliche Version bevorzuge, mal sehen was die Jungs beim nächsten Mal so zusammenschrauben.
Jetzt habe ich als Mädchen einen wahren Aufsatz über den Golf geschrieben und nicht einen Satz übers Wetter ;-).

Donnerstag, 6. August 2009

Nummer 5 lebt

und wir auch noch, auch wenn wir uns lange nicht gemeldet haben. Eigentlich sind wir Nummer 5 ! Aber der Reihe nach. Am Sonntag waren wir im Einkaufs Center. Wir wollen uns ja anpassen an die australische Kultur ;-)

Nicht dass wir was gebraucht hätten, man geht hier einfach mal ins Shopping-Center um zu sehen, was man nicht braucht. Ach so, wir haben dann doch was gekauft, eine Teig-Knete-Maschine. Ich habe nämlich unser erstes Brot in Australien gebacken. Da wollen wir uns nicht unbedingt an das Weißbrot anpassen. Jedenfalls war das sehr lecker, für den ersten Versuch zumindest. Allerdings auch viel Arbeit, vor allem den Teig mit der Hand 15 Minuten lang zu kneten.

Und kurz bevor wir in den Laden gingen, haben uns zwei offensichtlich Einheimische von Weitem schon freundlich zugewunken und gestikuliert. Wir haben die beiden angesehen, dann kurz uns, dann wieder die beiden und waren uns dann sicher, dass wir sie nicht kennen würden. Da die beiden aber nicht aufhörten und uns schließlich auch einholten, fragten wir uns, wen wir mal kennen gelernt hatten und uns nicht erinnern können. Oder sollten die sich irren? Dann riefen sie uns zu: "Number 5? Are you number 5?" Und wie gesagt, wir sind Nummer 5, nämlich Hausnummer 5, und die netten Leute waren Nummer 7, also ein Haus weiter. Allerdings ist deren Eingang nicht neben unserem, sondern eigentlich schon ums Eck, deswegen haben wir die auch nie gesehen, oder zumindest nicht erkannt. Eigentlich wollten wir uns ja mal bei allen vorstellen, und zu einem BBQ einladen, aber das ist uns bis jetzt noch nicht gelungen, ist ja Winter. Deswegen waren sie auch noch nie im Garten zu sehen oder so. Aber sie scheinen uns ja schon mal gesehen und wieder erkannt zu haben. Und die beiden sind auch sehr nett. So richtig, wie man sich Australier vorstellt. Das hat uns mal wieder gezeigt, dass wir das schon richtig gemacht haben.

Ach so, heute ist ja der 5. ( also nicht schon wieder Nummer 5, sondern der 5. August) also heute vor genau 4 Monaten sind wir angekommen. Und die 4 Monate sind deswegen interessant, weil ich genau 4 mal im Urlaub schon in Australien war, und jedes mal ca. 4 Wochen, also zusammen gezählt 4 Monate. Aber immer noch kein Bisschen Heimweh oder so was. Wir erinnern uns gerne an so manche schönen Dinge in Deutschland, oder was wir so erlebt haben, aber wir würden nicht wieder tauschen wollen.

Kennt ihr das, wenn man im Urlaub ist und nach so 3 Wochen befällt einen das Gefühl, es ist ja ganz schön hier, aber so langsam freut man sich doch wieder auf zu hause. Manche werden jetzt wieder sagen, was 3 Wochen Urlaub am Stück, das hatte ich ja noch nie. Aber ihr wisst schon was ich meine. Man freut sich wieder auf das eigene Bett daheim, oder die gewohnte Umgebung, so schön der Urlaub auch ist.
Aber nach jetzt schon 4 Monaten, also länger als ich je im Urlaub hier war, hatte ich noch keinen Moment diese Gefühl. Und das schönste, eigentlich kann es auch gar nicht kommen, denn mein eigenes Bett steht ja nun hier, wir sind hier zu hause ;-))