Sonntag, 25. Juli 2010

Subbotnik


Das dieses Wort mal in unserem Blog Verwendung findet, hätte ich aber auch nicht gedacht. Wer nicht weiß was das ist, der findet hier die Erklärung dafür, wobei ich betonen muss, absolut freiwillig dabei gewesen zu sein.
Alles begann damit, dass unsere Freunde Martina & Matt umziehen müssen und im Mietvertrag des Hauses auch die Pflege der beiden Gärten verankert war und ehe wir da jetzt lange um den heißen Brei reden, die Garten vor und hinter dem Haus hat diese Pflege nicht bekommen, der Begriff "Dschungel" traf bis gestern Nachmittag ganz treffend zu, wenn man den Zustand des Gartens beschreiben wollte.
Martina hatte vor einigen Wochen einen Aufruf zur Gartenentrümpelung gestartet und der sind ca. 12 Leute gefolgt. Um 10.30 Uhr sind wir mit Schaufeln, Rechen, Harken, Heckenscheren und Tonnen an anderen nützlichen Gartentools nach Narrabundah gefahren und dem Unkraut zu Leibe gerückt.
Stefan war als Springer und ich fest im Team "Vorgarten" eingeteilt und konnte somit über Stunden meinem Hobby, Hecke schneiden nachgehen. Dabei mussten wir feststellen, dass uns unsere deutsche Gründlichkeit ganz schön hinderlich sein kann, da muss immer alles gerade, aufgeräumt und ordentlich sein, was gerne mal etwas länger dauern kann. Aber wir haben es geschafft, in den nächsten Tagen werden noch Berge von Gartenabfällen zu einer Deponie gefahren und dann kann Martina umziehen. Das nächste Grundstück ist eher rasen-lastig, zum Glück ;-)
Wir haben aber nicht nur geschuftet, sondern wurden von Matt&Tina pausenlos mit den leckersten Sachen versorgt. Danke für das super BBQ, den Apfelkuchen, das Schokobrot, die Berge an Sandwiches, Bier, Glühwein (ja, wir haben immer noch Winter)....

Mittwoch, 21. Juli 2010

Mir fällt keine Überschrift ein...

Ich bin heute ziemlich unkreativ, deshalb mal keine Überschrift. Damit müsst ihr jetzt leben. Ich bin euch noch einen Bushwalk-Beitrag schuldig, der kommt jetzt.
Dieser Walk war speziell für die Fotografen unter uns angekündigt und es wurde empfohlen ein Stativ mitzunehmen. Irgendwann ist es auch egal, ob man zur ca. 10kg schweren Kameraausrüstung auch noch ein Stativ buckelt. Da es schwierig war kurzfristig einen Sherpa anzuheuern, habe ich alles an den Rucksack gebunden und los ging's.
Von Canberra aus in Richtung Norden und auf dem halben Weg nach Sydney, rechts ab in den kleinen Ort Bundanoon. Diese kleine Gemeinde südlich von Sydney hat vor einigen Monaten selbst in der deutschen Presse für Schlagzeilen gesorgt. Man zeigt sich umweltbewusst und verbietet innerhalb des Ortes den Verkauf von Wasser in Flaschen. Es ist ein Protest gegen Konzerne die nichts weiter machen, als australisches Grundwasser abzuzapfen, in Plastikflaschen zu füllen und teuer zu verkaufen. Der Ort sagt zu recht, bei dem guten Leitungswasser können wir uns das ersparen und die Bürger können sich das gute Wasser Bundanoon's in ihre wiederbefüllbaren Flaschen abfüllen, entweder am heimischen Wasserhahn, oder an den öffentlichen dafür vorgesehnen Zapfstellen.
Das dazu. Unsere Wanderung begann wieder kurzeitig moderat und sobald man die offiziellen Wege verlässt und das Ganze dann auch noch anstrengend wird, denke ich mir, warum liege ich nicht wie andere Leute auch, am Samstag einfach auf der Couch vor dem Fernseher. Ich verfluche dann regelmässig meine miese Kondition und hasse mich selbst für jedes Stück Schokolade der vergangenen Wochen.
Wenn man dann aber seine Frühstückspause macht, mit einem Becher Tee in der Hand und einem knusprigen Tim Tam (jetzt auch in Dark Chocolate ;-) erhältlich) im Mund und auf sowas da schauen kann, dann ist die Welt wieder in Ordnung.

Die Mittagspause verbrachten wir an einem ähnlich traumhaft, ruhigen Ort und dann kam das Highlight des Tages - Christmas Creek. Ein kleiner "Verdauungspaziergang" (von einer weiteren Stunde) später waren wir an einem Ort, den ich als Entspannung pur bezeichnen würde. Christmas Creek hat als Kulisse das Zeug für den Drehort eines Fantasy - Filmes. Die dort vorherrschende Atmosphäre lässt sich nur schwer in Worte fassen, man erreicht einen Fluss der wiederrum in einem ganz tiefen Tal mitten in einem Waldstück liegt. Wir waren umgeben von riesigen Bäumen und Wurzelwerk, all das war mit weichem Moos bewachsen.
...und es war einfach nur unglaublich still, dunkel, warm und mystisch hier. Dieser Ort hat einem regelrecht das Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Man hat sich in Anbetracht dieser Kulisse gar nicht gewagt auch nur ein Wort zu sprechen, wir waren zum Geniessen hier.

Down Anders

Nachdem heute morgen im Radio in meiner Lieblingssendung diskutiert wurde, ob Hähnchen in der Dose Ok wäre oder verpönt werden sollte, dachte ich es ist mal an der Zeit die Unterschiede zwischen der alten und der neuen Welt aufzuzeigen. Ich kann ja mit dem meisten hier sehr gut leben und möchte nichts mehr tauschen, aber das ging dann meinen Geschmacksknospen doch zu weit, nur daran zu denken.
Eigentlich hatte ich diesen Beitrag schon sehr lange geplant, und außerdem ist es eine Serie. Für die meisten Teile davon brauche ich aber noch passende Fotos, um es etwas klarer zu machen.
Also ich möchte hier nicht mit Vorurteilen anfangen, dass wir hier auf der falschen Seite der Straße fahren würden, wir eigentlich alle runter fallen müssten, weil wir ja unten sind, oder Kopfstehen müssten. Auch nicht so Dinge wie Wasser, das wegen der Corioliskraft anders herum abfließen müsste. Nein, es geht mir um die ganz alltäglichen und eher unauffälligen Merkwürdigkeiten und auch liebenswerten Eigenschaften unserer neuen Landsmänner.
Die Australier sind ja eher unauffällig zumindest, wenn es um Erfindungen geht. Das liegt aber nicht am mangelnden Einfallsreichtum, eher daran, dass sie Probleme einfach pragmatisch anpacken, ohne das an die große Glocke zuhängen. Ich möchte da nur daran erinnern, dass man hier gerne mal statt mit Spaten und Rechen, den Vorgarten mit einem John Deere umgräbt. Geht nicht unbedingt schneller oder ist weniger aufwendig, macht aber deutlich mehr Spaß. Und vor allem: Das Bier ist in der Fahrerkabine besser vor Staub und Hitze geschützt.
Ob nun das Hähnchen aus der Dose eine Australische Erfindung ist, weiß ich gar nicht, wenn dann braucht man nicht stolz darauf sein. Aber hier ist noch ein Beispiel, wie die Australier ihre Autos tunen. Das Auto spielt hier wohl durch die größeren Entfernungen eine noch wichtigere Rolle, als in Deutschland. Deswegen werden die auch sehr gepflegt und manchmal eben auch etwas verbessert. Das folgende Bild zeigt nun eine äußerst effektive  Alarmanlage. Sie ist mit einer Stimmerkennung ausgestattet und somit nur vom Besitzer deaktivierbar.
Ein weiteres Detail auf dem ersten Bild kaum zu erkennen, ist die optimierte Radioantenne. Dies ist wohl auch eine Tuning Maßnahme, da bei den weiten Strecken auch die Radiosender gerne mal etwas schwächer werden können. Ein weitere Vorteil dieses Modell ist, dass man bei längeren Fahrten auch mal seinen Anzug daran aufhängen kann und ihn somit nicht verknittert.
Auch sehr gelungen ist der vereinfachte Zugang zum Tank auf dem oberen Bild zu sehen.Ich hätte gerne noch ein paar Aufnahmen des Interieurs gemacht. Verstärkter Stubbie-Holder, Sitze mit Memory Effekt, und genügend Stauraum für Müll. Aber ich wollte die Alarmanlage nicht unnötig aufwecken.

Freitag, 16. Juli 2010

Leserwünsche

Es kamen einige Beschwerden aus der Leserschaft, weil schon eine "Ewigkeit" nichts mehr im Blog stand. Momentan passiert aber auch nicht so sehr viel.
Über das Wetter schreiben dürfen wir nicht mehr, das wurde uns im vergangenen Jahr untersagt. Wir könnten gerade in Anbetracht der derzeitigen Nachttemperaturen gehörig jammern.
Ein paar Dinge gibt es aber schon zu berichten.
Letzte Woche Freitag habe ich einer "citizenship ceremony" beiwohnen dürfen. Nein, leider nicht meiner eigenen. Mein Kollege ist australischer Staatsbürger geworden und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Unser großer Tag wird irgendwann 2013 sein, wenn Canberra 100 Jahrfeier hat. So wie die Zeit gerade rast, sind das nur noch gefühlte 4 Wochen.
Ich habe mit einigen meiner Fotos beim Kalenderwettbewerb des Bushwalking Clubs gewonnen. Das gedruckte Ergebnis wird bald vorliegen und ich bin ziemlich stolz darüber, immerhin waren 24 Bewerber am Start.
Ich stecke gerade in den Vorbereitungen für unsere erste australische Steuererklärung und wenn die Sterne gut stehen, gibt es am Wochenende noch einen Post über meinen letzten Wandertag im Bush.

Sonntag, 4. Juli 2010

Cooper...


...ist jetzt ein halbes Jahr alt.
Junger Mann-herzlichen Glückwunsch. Wir haben jeden Tag so viel Spaß mit Dir, Du bist mit Abstand der Beste. Auch wenn Du immer gerade dann auf dem Knochen rumkaust, wenn Deine Eltern mal Mittagsschlaf machen wollen-wir würden Dich nie wieder hergeben !