Sonntag, 5. November 2017

Die Auktion

Damals, als ich noch viel aktiver war und fast schon regelmäßig Blog geschrieben habe, habe ich mir immer ein paar Ideen aufgeschrieben. Eine davon war "Die Auktion". Irgendwie kam es nie zum Blogeintrag, bis heute! Ich glaube ich hatte nicht genug Bilder und keine besondere Story.

Es sollte darum gehen, dass es hier in Australien sehr üblich ist, sein Haus mit einer Auktion zu verkaufen. Man kennt das ja aus Deutschland eher mit negativem Hintergrund, also Zwangsversteigerung. Hier ist es eine vor allem für den Verkäufer sehr gute Methode zu verkaufen. Ein Vorteil ist, dass der Verkauf sofort bindend ist, also kein Rücktritt möglich ist. Bei einem 'normalen' Verkauf könnte es sich der Käufer 2 Wochen lang überlegen. Zum anderen treiben die Käufer gegenseitig den Preis hoch. Naja, zumindest, wenn es mindestens zwei interessierte Käufer gibt.

Rein aus Interesse, wie so was abläuft bin ich damals mal zu einer Auktion gegangen. Meine Nachbarn gehen glaube ich zu jeder Auktion und schauen sich auch alle anderen Häuser, die zum Verkauf stehen an. Ich glaube denen ist einfach langweilig und sie sind sehr neugierig. Ich habe sie damals auch dort getroffen. Es war gleich ums Eck. Die Leute wohnten da auch seit das Haus gebaut wurde, also Anfang der 80er und sind in eine Art betreutes Wohnen gezogen. Mir hat das Haus ja nicht gefallen. Aber ich wollte ja auch nur mal schauen und meine Neugierde befriedigen.

Es gab die Möglichkeit 30 Minuten vorher nochmal das Haus anzusehen. Ich war noch nie drin, kannte die Leute auch nicht. Dann ging alles schnell. Der Auktionator redet sehr schnell, ähnlich schnell ging der Preis hoch und ehe ich mich versehen habe, war es verkauft. Gut für die Leute, denn wie gesagt ich mochte das Haus nicht und hätte nicht gedacht, dass sie so viel dafür bekommen. Im Nachhinein sollte ich auch Recht behalten, denn es hat jemand gekauft, der es renovieren wollte um es dann wieder mit Gewinn zu verkaufen. Das sagt jedenfalls mein Nachbar, der weiß halt auch alles. Der Plan ging aber nicht auf, jetzt wohnen sie selber drin, weil sie es nicht mehr zu dem Preis und den Renovierungskosten verkaufen konnten.

Warum ich das heute alles doch noch in einen Blog Beitrag verwandle ist schnell erklärt. Als ich mich entschlossen hatte, nach Melbourne zu ziehen, wusste ich auch, dass ich verkaufen werde. Nach einer Beratung dachte ich dann, dass eine Auktion für mich das Beste wäre. Der einzige Nachteil ist wohl, dass manche Käufer immer noch abgeschreckt sind und Angst haben, sie geben mehr Geld aus, als bei einem regulären Verkauf.

Seit ein paar Wochen habe ich also das Haus auf Hochglanz gebracht. Darüber habe ich ja schon berichtet. Dann endlich die ersten Besichtigungstermine. Der erste war noch Stress. Ich musste erstmals alles fertig haben. Beim zweiten muss ich dann nur noch alles wieder sauber machen und ein paar Deko Sachen wieder aufstellen. Die Kissen auf der Couch zum Beispiel. Ich wohne da ja noch, also habe ich die jedes mal weg gepackt, und meine eigenen Kissen wieder drauf. Irgendwann habe ich dann auch Routine bekommen.

Und letzte Woche war es nun endlich so weit. Eine letzte Möglichkeit zur Besichtigung und dann ging die Auktion los. Der Autkionator war ein sehr netter. Wir hatten auch kurz geplaudert vorher. Da hat er noch normal gesprochen. Dann bei seinem 'Job' auch so schnell. Beeindruckend.

Beeindruckend war auch das Ergebnis. Eine Auktion war die richtige Entscheidung.