Freitag, 28. Mai 2010

Besser als gedacht

Da lieg' ich Stefan seit Wochen in den Ohren, ich will eine benzinbetriebene Heckenschere zum Geburtstag. Die habe ich nicht bekommen, sondern was viel schöneres. Ein altes Auto !!! Das ist genauso alt wie ich und sieht so coooool aus.
Gestern nach Feierabend sind wir los und haben (erst mal nur mündlich, mit Handschlag, unter Zeugen) einen Morris Mini Cooper S Mk II Bj. 68 gekauft und ich darf damit jeden Tag auf Arbeit fahren. Das ist noch besser als Hecke schneiden !
Nächste Woche fährt Stefan noch mal zum Verkäufer (ein echter Freak, der auch Minirennen fährt) macht den Papierkram klar, eine Probefahrt, die Geldübergabe und dann ist er uns. Und...er ist rot.
Was ich noch bekommen habe:

1. Stefan hat mir heute noch einen Kuchen gebacken.




2. Wir können heute Abend über unsere Dreambox einen echten deutschen Tatort schauen.

Danke, Danke, Danke.


PS: Und hier ist der kleine

Dienstag, 25. Mai 2010

Worüber ich mich so alles freuen kann

Tag 2 des Bushwalking Wochenendes begann mit dem Auszug aus der Cabin und als wir eigentlich schon fast abfahrbereit zur 2. Tour waren, haben uns jede Menge zahme Papageien besucht. Ein Mitglied aus der Gruppe hatte Vogelfutter mitgebracht, welches man uns aus den Händen gefressen hat.




Auch die 2. Tour ging über 12km, aber direkt entlang der Südküste, beginnend am Wasp Head - Murramarang National Park.

Je nachdem wie die Beschaffenheit des Geländes so war sind wir entweder direkt am Strand gelaufen, über schroffe ausgewaschene Felsbrocken geklettert oder die Steilküste hoch und runter gestiefelt. Nicht nur, dass man bei diesen Touren an Stellen kommt, an die man (also ich auf alle Fälle) unter normalen Umständen nie mehr hinfinden würde, uns wurde auch sehr viel erklärt.
Auf den Plateaus der Steilküsten gab es immer mal wieder größere Anhäufungen von vielen kleinen Muschelstückchen. Diese Gebiete haben vor x-Jahrhunderten die Aborigines als Essplätze benutzt und die Muschelschalen sind einfach nur die Abfälle der damaligen Mahlzeiten.

Unsere Route führte uns dann vom "Wasp Head" zum "Richmond Beach Headland", von dort zum "Olympic Pool", durch den "Garden of Unearthly Gums" wo zum Beispiel alle Palmen (die im übrigen ganz gemein gestochen haben) Samen/Früchte trugen. Wie immer wenn was schön bunt aussieht, ist das Ganze giftig und man hätte nach dem Verzehr der roten Früchte nicht mehr so sehr viel Spaß am Leben gehabt:


Über den "Oaky Beach" sind wir weiter zum "North Head", an dem unsere Autos standen und von dort aus wir wieder zurück nach Canberra gefahren sind.


Die australische Südküste ist beeindruckend und sehr, sehr vielfältig und so müde ich am Abend des zweiten Tages war, es war ein gigantisches Wochenende.
Soll ich Euch mal sagen, wozu ich am Sonntag Morgen 1 Stunde Zeit hatte ?
Ich lag am Strand in der Sonne, habe auf's Meer gesehen und mir die Sonne in's Gesicht scheinen lassen und mich einfach mal wieder wie blöd über mein Permanent Visum gefreut und die Tatsache das ich hier nie wieder weg muss !!!!!!
...und das bin ich, wie ich mich gerade richtig freue ;-) :

Montag, 24. Mai 2010

Wandertag

Wir scheuen wie immer keinerlei Mühen und Strapazen um diesen Blog mit guten Geschichten zu füllen. Damit ich mal vor die Tür komme und es wieder was zu berichten gibt, habe ich mich beim Canberra Bushwalking Club angemeldet und am vergangenen Wochenende war ich schon auf Tour.
Stefan, Hund & Katzen habe ich zu Hause gelassen und bin mit meiner Kollegin aus der Botschaft und 15 echten Aussies ;-) am Freitag Abend nach New South Wales an die australische Südküste gefahren. Unsere Fahrt bis Durras hat genau 2,5 Stunden gedauert und begann dummerweise mit Dauerregen und ziemlich dichtem Nebel. Etwas missmutig haben wir dann in Depot Beach
unseren Bungalow bezogen. Diese Bungalows oder Cabins sind mit einem Wohnbereich, einer voll ausgestatteten Küche und Schlafplätzen für bis zu 5 Personen ideal für ein solches Wochenende geeignet.
Der nächste Morgen startete dann aber traumhaft, ich konnte mal einen Blick auf die Behausung werfen:


Die Kangaroos hatten sich schon handzahm und flauschig vor der Tür positioniert und haben genau so grimmig aus der Wäsche geschaut wie ich Morgens 7.30 Uhr vor dem ersten Kaffee:

Gegen 8 Uhr ging die Samstagstour auch schon los. Die Gruppe wurde von einem erfahrenen Bushwalker geführt und es gab erste Instruktionen wie wir uns zu verhalten haben, z.B. wenn wir den Anschluss an die Gruppe verlieren usw. Von Depot Beach aus sind wir dann mit den Autos 1,5 Stunden zum Mount Bushwalker gefahren. Die Wanderung begann erst mal für kurze Zeit auf den, auch für Otto-Normal-Verbraucher, zugänglichen Wegen. Das Tempo war ganz schön beachtlich, also für mehr oder weniger Ungeübte ist das ganz schön zügig. Nach kurzer Zeit haben wir die offiziellen Wege verlassen und sind dann "off track" gelaufen. Man orientiert sich dann anhand von Karte, Kompass und Navigationsgeräten. Es gibt aber auch von früheren Touren kleine unauffällige Markierungen, so wie diese da:

Diese kleinen Steinhaufen heißen, cairn und sind (wie in diesem Falle) genauso in einen Kreuzungsbereich von 3 Wegen gelegt, dass man von links kommend erkennt, man muss einfach rechts weiterlaufen. Hm, ich schätze, dass ist wie immer alles nur eine Frage der Übung, obwohl es ziemlich logisch erscheint.
Zum ersten Mal habe ich begriffen, dass es verdammt schnell gehen kann im australischen Busch ernsthaft verloren zu gehen und ohne entsprechendes Kartenmaterial, bzw. wenn man wirklich unerfahren ist, hat man fast keine Chance da wieder rauszufinden. Wir haben uns wirklich stundenlang durch richtig dichtes Buschwerk gekämpft, das ca. 2m hoch ist und man kann zum Teil keinen halben Meter weit sehen.
Während dieser 12km Tour, für die wir ca. 5 Stunden gebraucht haben, sind wir immer wieder auf Plateaus gekommen, von denen aus wir einen wunderbaren Ausblick hatten. Dies war zum Beispiel das Little Forest Plateau mit Blick auf die
Budawangs und Pigeon House.



Ich hatte einen anstrengenden Tag, bin über Felsspalten gesprungen den Berg hoch und wieder runter geklettert und war ganz schön kaputt, aber der Tag war toll und ich hatte seit langem mal wieder das Gefühl, etwas getan zu haben.
Falls mich mal irgendwann jemand fragt, an welchem Platz ich meine schönste Mittagspause verbracht habe, dann war das dieser hier an den Ngaityung Falls:



Morgen gibt es Teil 2 der Geschichte.

Sonntag, 16. Mai 2010

The Million Paws Walk

Ich bin ja noch ziemlich klein und kann noch nicht so ganz gut schreiben, aber meine Eltern haben gesagt, ich soll das mal versuchen und ich müsste auch nur ein bißchen erzählen, weil es heute ganz viele Bilder gibt.
Ich hatte heute einen ganz tollen, aufregenden, wunderschönen Herbsttag. Der RSPCA (eine landesweit agierende Tierschutzorganisation) hat zu einer in ganz Australien stattfindenden "Eine Million Pfoten Lauf" Aktion aufgerufen.
Meine Eltern haben mich dazu auch angemeldet. Sie haben eine Gebühr bezahlt und lustige Wander-T-Shirts gekauft. Das Geld kommt der Tierschutzorganisation zu Gute und das ist doch wirklich eine gute Sache.
Mein Frauchen hat mir heute Morgen extra viel in den Napf gelegt und gesagt, ich würde das brauchen, weil ich noch ziemlich viel laufen muss. Das ist ok, ich esse gern und laufen macht Spaß.
Wir sind dann 11 Uhr mit dem großen, lauten Auto zum Lake Burley Griffin gefahren:



Da mussten wir 1x rumlaufen. Es waren ganz viele 2 Beiner da (12 000, also 24 000 Beine) und richtig viele 4 Beiner (soweit kann ich noch gar nicht zählen).



Es ist eine große Spende zusammenkommen, mit 150.000 Dollar, da kann man gaaaaaanz viele Knochen von kaufen ;-)
Hier ist mal ein Bild von mir mit meinem Papa:



...und dann sind wir mit den ganzen Hunden und vielen Menschen losgelaufen:



Ihr glaubt ja gar nicht was für Dinge ich unterwegs gesehen habe. Meine Eltern haben gesagt, das Mädel hätte eine verdammte Ähnlichkeit mit Zuckerwatte. Ich mag das Wort und muss nur noch rausfinden was das genau ist und ob ich das essen kann.



Eine Menge Freunde habe ich aber auch getroffen, die ganz aufregend gerochen haben und meine Eltern waren auch total begeistert. Vielleicht lade ich den da mal zu ner Party ein:



...und den hier auch. Oder nee, der futtert bestimmt ziemlich viel, da bleibt für mich nix mehr über, aber der war ganz weich ;-)


Die hier fand ich ziemlich lustig, mit Perlenkette und Schlips, der Brüller !



Der RSPCA hatte alles sehr gut organisiert und es gab ganz oft Stellen wo es was zu trinken gab und man mit den anderen einen Schwatz halten konnte:


...und einen Spaßvogel gab es, der hat erst mal gebadet:


So wie das aussah, war ich wirklich der einzigste Puli und viele wollten wissen, was ich für einer bin und ich wurde ganz oft gestreichelt, auch von einem Schwein:


Schlappschwänze gab es aber auch, die wurden dann getragen:



Zum Schluß noch ein Bild mit Papa und meinem neuen Plüschtier:


Meine Eltern haben mich auf dem Nachhauseweg total gelobt, ich hätte das toll gemacht und mich richtig gut benommen und wir machen das nächstes Jahr wieder. Ich bin dabei.
Jetzt muss ich bei Mama aber erst mal wieder unter dem Tisch ne Runde schlafen und mich erholen.



Bis bald. Cheers, Euer Cooper.

Samstag, 15. Mai 2010

Das ist einfach nur gaaaanz furchtbar...

...das deutsche Steuerrecht.
Seit heute Morgen 10 Uhr sitze ich über unserer letzten in Deutschland abzugebenden Steuererklärung und mittlerweile bin ich in der Verfassung in die Garage zu gehen und auf irgendetwas einzuschlagen, oder ich stelle mich vor die Tür und schreie erst mal eine Stunde lang, ich könnte auch mit einer Universalfernbedienung durch die Straßen laufen und die Fernsehprogramme bei anderen Leuten umstellen-da hätte ich Spaß dran.
Schlimm ist nur, hier gibt es nicht mal psychiatrische Klinken in die man mich einweisen könnte, nachdem ich die Steuerformulare ausgefüllt habe !!!
Ich versteh' diese Fragen nicht, man liest das 3,4 oder 5 mal, versucht mit Logik dahinter zu kommen (vermutlich ist genau das der falsche Lösungsansatz) und denkt, naja, das könnte die richtige Antwort sein und die dann folgende Frage macht alles wieder zunichte.
Wohnsitz- und Quellenstaat
Doppelbesteuerungsabkommen
Angabe von ausländischen Einkünften unter dem Progressionsvorbehalt mit Rückfallklausel
Negative ausländische Einkünfte (ist das nicht einfach ein Verlust ?)

Bevor ich hier komplett durchdrehe:

1. Falls jemand auswandern möchte, bitte tut dies am Ende eines deutschen Steuerjahres und nicht mittendrin.

2. Allen die Familienzuwachs bekommen haben, herzlichen Glückwunsch aus down under. Der Kleine ist süß !!!

3. Allen die heute Geburtstag haben HAPPY BIRTHDAY und lass es krachen !

Donnerstag, 13. Mai 2010

Es gibt auch doofe Tage

So einer war gestern.
Angefangen hat es damit, dass wir uns entschlossen hatten gleich 8 Uhr mit Cooper in die Tierklinik zu fahren. Der junge Mann hatte seit 24 Stunden einen wirklich üblen Durchfall und als er gestern Morgen auch noch gebrochen hat, sind wir in die Klinik mit ihm. So wie das ausschaut hat sich Coops einen Magen- und Darmvirus eingefangen, der wohl gerade auch die Runde macht...
Er hat sich tapfer 2x spritzen lassen, muss jetzt 7 Tage lang Medizin schlucken und kriegt bis nächste Woche Schonkost, die wir ihm ab sofort kochen. Mittlerweile geht es ihm aber schon wesentlich besser und wir haben weniger zu putzen ;-)
Nachdem Cooper gestern verarztet war, wollte ich mich brav auf den Weg zur Arbeit machen. Ich stehe da so am Kreisverkehr um einen roten Kleinwagen durchzulassen, plötzlich quietschten hinter mir Reifen und ich dachte bei einem beherzten Blick in den Rückspiegel, wer auch immer das da hinter mir ist, er/sie wird es nicht mehr schaffen und habe mich somit auf den zu erwartenden Einschlag vorbereitet. Der kam auch! Dem dumpfen Schlag auf das Rückteil meines Autos nach zu urteilen, hatte ich mit einem erheblichen Blechschaden gerechnet. Wir haben die Kreuzung geräumt und als ich eine Runde um meinen Golf gedreht hatte, war ich mehr als Stolz auf die guten deutschen Autos. Nix, nicht mal ein Kratzer, wohingegen das Vehikel (ein südkoreanisches Modell) der Verursacherin des Auffahrunfalles nicht so tadellos abgeschnitten hatte.
Meine, ich gebe zu etwas überdimensionierte Anhängerkupplung (keine Ahnung ob der deutsche TÜV soetwas überhaupt zulassen würde) hatte in der Vorderfront ihres "Autos" sehr deutliche Schäden hinterlassen.
Da der Unfall fast vor unserer Haustür passierte, habe ich Stefan gleich angerufen und nachdem wir uns alle 3 einig waren, auf die Polizei zu verzichten, haben wir uns nach einem Austausch von Adressen und Telefonnummern verabschiedet.
Ich war natürlich unendlich spät im Büro, der Schreibtisch liegt voller Akten und ich musste gestern noch 2 Kollegen (am Freitag gleich 3 )-: ) vertreten.
Egal, ein Feierabend-Rotwein beim Stammtisch gestern hat die Sache etwas entspannt und heute haben wir ja auch erst mal frei.